Freilichtmuseum Ballenberg
Treten Sie ein und schauen Sie sich nach Lust und Laune um in den Küchen, Kammern und Wohnstuben unserer originalgetreu aufgebauten Häuser und Höfe aus dem 14. bis 19. Jahrhundert. Auf dem 660 000 m² grossen Gelände des Schweizerischen Freilichtmuseums Ballenberg sind typische Haus- und Siedlungsformen aus fast allen Kantonen der Schweiz vertreten.
Rund um den Zürichsee findet man eine der vielfältigsten Hauslandschaften vor. Das Spektrum der Haustypen reicht vom Landsitz des reichen Stadtbewohners bis hin zum Viehzüchterhaus im voralpinen Hügelgebiet an der Grenze zum Kanton Schwyz. Am charakteristischsten für diese Region ist jedoch das Weinbauernhaus mit zwei Wohnteilen. Auch das Richterswiler Haus war an seinem Ursprungsort so konzipiert. Es zeigt das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts übliche Fachwerk. Im Gegensatz zur alten Art des Fachwerks, wie es beim Haus von Uesslingen TG zu sehen ist, wird jenes von Richterswil stärker durch schräge Streben und horizontale Riegel unterteilt. Das Haus steht auf einem hohen, teilweise in den Boden eingetieften Mauersockel. Um die verzapften Schwellen zusätzlich zu sichern, wurden sie an den Hausecken mit sorgfältig gearbeiteten, schmiedeeisernen Bändern verstärkt. Über den Reihenfenstern der Stuben sind ebenfalls verzierte Ladenverkleidungen angebracht. Auf der Wetterseite halten vorstehende Sandsteinplatten den Regen von den wenigen Fenstern ab. Im Wohngeschoss enthält die Küche Geschirr und Gerätschaften aus dem frühen 19. Jahrhundert. In der Stube steht ein von Hans Jakob Scheller 1795 erstellter Kachelofen aus dem Zürcher Oberland. Zwischen Ofen und Wand führt eine steile Treppe zu den Schlafkammern des Obergeschosses. Zwei Einrichtungen im Dachgeschoss sind für das Zürichseegebiet charakteristisch: Das Rauchhäuschen diente zur Konservierung von Speck und Würsten, und mit dem schwerfälligen Aufzug wurden im Herbst die getrockneten Reisigwellen in den Dachraum gebracht.
Handwerk erleben
Die Späne fliegen, die Funken springen, der Webstuhl rattert: Auf dem Ballenberg steht das traditionelle Handwerk im Zentrum. Schmieden, Hobeln und Weben – aus verschiedenen Materialien Bleibendes schaffen. Im Freilichtmuseum steht dieses Jahr das Handwerk vergangener Zeiten im Mittelpunkt. nehmen Dabei können die Besucher selbst Hand anlegen und sich im Handwerklichen beweisen.