TG Kulinarisches aus dem Thurgau
Erstklassige Weine von heimischen Winzern, frischer Fisch aus dem Bodensee und eine Vielzahl an weiteren kulinarischen Spezialitäten verwöhnen im Thurgau den Gaumen. Ob Feinschmecker-Restaurant, Landgasthof oder rustikale Buure-Beiz – der Thurgau lässt Geniesserherzen höher schlagen. An den Rebhängen entlang des Untersees und Rheins, am sonnigen Ottenberg bei Weinfelden oder im Thur-Seebachtal gedeihen zudem ausgezeichnete Weine.
Unseren kulinarischen Rundgang durch den Kanton beginnen wir am Untersee, genauer auf dem Arenenberg. Das Schloss Arenenberg mit seinem Napoleonmuseum stammt ursprünglich aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und wurde 1817 von Hortense de Beauharnais, der Stieftochter von Napoleon Bonaparte, gekauft und dann in klassizistischem Stil umgebaut. Ihr Sohn Louis Napoleon, der spätere Kaiser Napoleon III., verbrachte hier seine Jugendzeit.
In jener Zeit war Arenenberg ein Zentrum der Bonapartisten; seine Besucher, Militärs, Politiker, Schriftsteller und Künstler, liessen das Schloss zu einer Insel französischer Kultur im biedermeierlichen Bodenseeraum werden. Das Museum enthält eine aussergewöhnlich luxuriöse Inneneinrichtung in den Stilen des französischen Empire, des Biedermeier und des zweiten Kaiserreiches, ausserdem persönliche Erinnerungsstücke der Familie Napoleon. Von der Terrasse des Schlosses hat man eine wunderschöne Aussicht über den Bodensee. Ob bereits die Bonapartisten den Arenenberg als Rebberg kannten? Das benachbarte Landwirtschaftliche Berufsbildungszentrum gewährt uns einen Blick in ihren Weinkeller. Es bewirtschaftet 2,7 Hektaren Rebfläche. Mit 114 Aren belegt der Müller-Thurgau den grössten Anteil. Eine angenehme Süsse verleiht dem Müller-Thurgau Auslese seine Harmonie. Aus denselben Reben wird auch ein Dessertwein gekeltert, der sich sehr aromatisch zeigt und über natürliche Restsüsse verfügt. Der Feurige – so wird ein Cuvée mit dem Namen Bonaparte umschrieben. Neben Blauburgunder sind die Rebsorten Maréchal Foch und Regent darin enthalten. Die beiden Blauburgunder Spätlese und Barrique unterscheiden sich neben der Kelterung durch ihren Körper. Während die Spätlese gehaltvoll und ausgereift erscheint, präsentiert sich der Barrique wuchtig und würzig. Alle Weine der Landwirtschaftlichen Schule Arenenberg stammen aus kontrolliert umweltschonend angebauten Reben.
Frauenfelder Salzissen
Vom Herzen Thurgaus in die Kantonshauptstadt nach Frauenfeld. Während weniger Wochen im Jahr wird sie produziert und jeder Metzger hat sein eigenes Rezept für die Frauenfelder Salzissen. Je 14% Rind-, Schweine- und Kalbfleisch dazu 28% Halsspeck, 7% Schwartenblock und 23% Eis-Wasser sind in dieser Brühwurst zu finden. Die Würste werden im Rinskranzdarm 40/42mm zu 230gr je Stück gespiesselt. Im Heissrauch 50-80 Grad Celsius wird sie geräuchert. Produziert werden die Salzissen vom Klaustag bis zum dritten Montag im Januar. In Frauenfeld ist dies der Berchtoldstag, an dem auch die Fasnacht beginnt. Traditionell treffen sich die Bürger an diesem Abend zum Bürgermahl im Rathaus. Dabei kommen die Frauenfelder Salzissen auf den Teller.
TG Wigoltingen Taverne zum Schäfli
Als Christian Kuchler die renommierte Taverne zum Schäfli in Wigoltingen von seinen Eltern, Wolfgang und Marlis Kuchler-Weber übernommen hatte, wusste er was er seinen Gästen bieten möchte. Bis zur umbaubedingten Schliessung Ende 2014 war das Haus mit einem Michelin-Stern und 18 Gault-Millau Punkten ausgezeichnet. Diese Werte zu steigern und trotzdem mit Freude seine Gäste zu verwöhnen, daran arbeiten kreativ und motiviert Christian Kuchler und sein Team.
«Essen soll eine Reise durch das Reich der Sinne sein, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.»
Christian Kuchler ist geprägt von seinen Wanderjahren. Dabei inspirierte ihn die avantgardistische Kochkunst verschiedenster Länder. Heute prägt er seine Küche mit einer bestechenden Geschmackssicherheit. Er ist in seinem Wirken ein Vertreter der leichten, kreativen Marktküche. Mit 18 Punkten von Gault Millau und zwei Michelin-Sternen wird sein Schaffen beurteilt. Der junge Chef kann auf die grosse Erfahrung und den Fundus spezieller Rezepte seines Vaters zurückgreifen. Modern interpretiert entstehen Kreationen, die ihren Ursprung in Saudi-Arabien und führende Häuser der Welt haben.