A-Langenlois Weingut Ludwig Ehn 

Die Geschwister Ehn praktizieren in Langenlois naturnahen Weinbau. Produziert werden vorwiegend Weissweine. Herausragend ist die Qualität der Grünen Veltliner und der Rieslinge.

 

Das Weingut liegt in der Gemeinde Langenlois im niederösterreichischen Weinbaugebiet Kamptal. Michaela und Ludwig Ehn führen den Betrieb bereits in fünfter Familien-Generation. 1859 entschlossen sich Bäckermeister Johann Ehn und seine Frau Franziska Reben anzupflanzen und damit Weinbau zu betreiben. Seit 1996 ist Ludwig für die Vinifizierung verantwortlich. Sein Handwerk erlernte er in der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Sein unverwechselbarer Weinstil bringen äusserst extraktreiche, frisch-fruchtige Weine mit absoluter Sortenreinheit, Weine mit Charakter und Ausdruck zu Tage. Unterstützt wird er von seiner Schwester Michaela. Als diplomierte Sommeliére kommen ihr bei der Vermarktung und dem Vertrieb der Weine zu Gute.

 

Die Weingärten umfassen 15 Hektar Rebfläche in den Rieden Panzaun, Fraupoint, Harein, Heiligenstein, Kogelberg, Loiserberg, Oberer Panzaun, Seeberg und Thal. Sie sind zu 95% mit den Weissweinsorten Grüner Veltliner (Hauptsorte mit 7 ha), Riesling, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Pinot Blanc, Muskat-Ottonel, Rivaner (Müller-Thurgau) und Gelber Muskateller, der Rest mit den Rotweinsorten Zweigelt, Blauer Portugieser, Pinot Noir und Cabernet Sauvignon bestockt. Respektvoller Umgang mit den Böden ist für Ludwig Ehn Voraussetzung für authentische Weine: «Täglich stellen wir uns die Frage, was ist ökologisch vertretbar und was nicht? Als Winzer arbeiten wir mit der Natur und sind von Klima und Umwelteinflüssen abhängig, jedes Jahr bringt für uns neue Herausforderungen. In heissen niederschlagsarmen Jahren kann ein Festhalten an dauerhafter Begrünung in Trockengebieten, wie es auch das Kamptal ist, zu katastrophalen Folgen führen. In feuchten Jahren steigt die Gefahr von Botrytisinfektionen, die wiederum ein spätes Ernten unmöglich machen. Nach vorgeschriebenen Regeln zu arbeiten ist also sehr schwierig und so richtet sich unser Betrieb nicht nach staatlichen Richtlinien, sondern arbeitet so wie es die Natur verlangt. Natur schonend mit der grösstmöglichen Flexibilität! Im Pflanzenschutz verzichten wir auf die Verwendung von Insektiziden auf Phosphorsäureesterbasis und betreiben nützlingsschonende Schädlingsbekämpfung wie z.B. die Traubenwickler Verwirrmethode.

Bei der Düngung setzen wir auf Erhaltungs- bzw. Ergänzungsdüngung. Das vorhandene Nährstoffniveau im Boden wird erhalten, der jährliche Entzug ergänzt. Nur gut ernährte Weinstöcke liefern Trauben von höchster Qualität! Durch unsere Arbeitsweise gelingt es uns frische, fruchtige Weine mit ausgeprägtem Sortencharakter und unverkennbarer Stilistik zu er-zeugen. Eine Umstellung auf biologisch bzw. bio-dynamisch würde auch den Ausdruck unserer Weine beträchtlich verändern!»

 

Toplagen

Das Zusammenspiel von Klima und Boden im Donauraum bildet die Basis für den Charakter unserer Weine. Ausläufer des pannonischen und kontinentalen Klimas bringen heisse, trockene Tage in das Gebiet. Kühle Luftströme aus dem höher gelegenen Waldviertel durchmischen und «würzen» die bis zu 38° C heisse Luft. Die Böden sind ebenso einzigartig und ideal für den Weinanbau. Die Lage «Spiegel» ist ein gegen Ost-Südost gestreckter Geländerücken südlich von Langenlois. Das Ausgangsmaterial für die tiefgründigen, kalkreichen Böden ist der mächtig ausgebildete Löss. Flugstaub aus der Eiszeit, der sich zu fruchtbarem Boden verdichtet hat und über eine ausgewogene Mineralzusammensetzung verfügt. Die stellenweise dünnen Kieslagen und alten Bodenbildungen weisen auf eine Gliederung durch unterschiedliche Klimaphasen im Lösspaket hin. Dank der tiefgründigen Böden konnten die bis zu 45 Jahre alten Rebstöcke sehr tief Wurzeln schlagen und überstehen da-mit auch lange Trockenperioden unbeschadet. «Hier wächst die Rebsorte Grüner Veltliner am besten. Die Trauben nehmen das Terroir in sich auf und bringen Weine von hoher Aromakonzentration hervor. Ein Wein, der lange reifen kann», erklärt Ludwig Ehn.

 

Westlich davon liegt der Panzaun. Die Lage wird in die Rieden oberer Panzaun und alter Panzaun unterteilt. Die südlich ausgerichteten Weinberghänge bestehen aus tiefgründigem Lehmböden. Hier werden vor allem die beiden Sorten Grüner Veltliner und Weissburgunder kultiviert. Sie bilden den Hauptanteil der der sieben Rebsorten, welche für den Gemischten Satz gekeltert werden. Die Riede Panzaun ist Ehns Vorzeigelage für Grünen Veltliner. Stolz sind die Geschwister Ehn jedoch auf den Besitz am Zöbinger Heiligenstein. Der Heiligenstein ist ein Bergrücken und Ausläufer des Manhartsbergs in Zöbing (Gemeinde Langenlois) im Kamptal. Am Fusse des 360 Meter hohen Hügels fliesst der Kamp. Der Heiligenstein wurde bereits 1240 als Hellen-stein (Höllenstein) erwähnt. Die ins Kamptal abfallenden Hänge werden seit dem Mittelalter für den Weinbau genutzt. Der Heiligenstein gilt als eine der besten Rieslinglagen

Europas. Der Boden weist verwitterter Sandstein aus der Permzeit (ca. 300 Mio Jahre alt) auf. Aufgrund dieser Reblagen ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Weingut zu den Gründungsmitgliedern des Vereins «Österreichs Traditionsweingüter» zählt. Ziel dieses Vereins ist es eine Lagenklassifizierung im Donauraum durchzuführen. Mit der Klassifizierung 2010 von 52 «Ersten Lagen» wurde der Klassifizierungsprozess eingeleitet, von dem ausgegangen wird, dass er die nächsten 20 bis 30 Jahre dauern wird. Der Arbeitskreis an Winzern soll ständig erweitert werden, um langfristig eine möglichst breite Basis für eine allgemein anerkannte (gesetzliche) Klassifizierung sicher zu stellen. Die Kompetenz der Mitglieder wird nicht in den Zuckergraden gesehen, sondern in Identität, Balance, Tiefgang, Komplexität und Finesse.

 

Vorwiegend Weissweine

Schon im Weingarten werden die Voraussetzungen für die Produktion von Wein höchster Qualität geschaffen. Die ausgesetzten Rebsorten sind auf die Beschaffenheit des Bodens abgestimmt. Moderne Methoden der Weinbereitung, wie die kontrollierte Vergärung, die behutsame Ausbau- und Reifephasen im Edelstahl oder Holzfass und der optimale Flaschenfüllzeitpunkt verhelfen dem Traubengut zum Qualitätswein zu werden. Der bekannteste Vertreter des Weinguts Ehn ist der Riesling Zöbinger Heiligenstein, Kamptal. Feine Steinobstnoten machen sich in der Nase breit. Harmonisch, rund und kompakt zeigt er sich im Mund. Der Abgang ist lang anhaltend. Der Grüne Veltliner Titan Spiegel 2012 ist dem renommierten Weinguide Fallstaff 93/100 Punkte wert. Ein mächtiger, opulenter Wein mit Extrakt und Schmelz. Sein harmonisches Frucht-Säurespiel wird von einer feinen Veltlinerwürze begleitet. Unsere Nase riecht attraktive gelbe Fruchtnuancen, zarte Orangenzesten und frische Wiesenkräuter. Sein Abgang erinnert an Steinobst. Ein Wein, der lange gelagert werden kann. Einen Punkt tiefer liegt die Bewertung für den Grünen Veltliner 2013 Oberer Panzaun. Gehaltvoll, würzig, elegant mit einer feinen Frucht kommt dieser Wein daher. Voll, rund und dicht in der Nase ist der Veltliner am Gaumen ausfüllend, körperreich und würzig. Kräuter, Tabak und Grapefruitzesten nimmt unser Mund wahr. Ein weiterer Topwein aus dem Hause Ehn ist der Gemischte Satz 2013. Aus sieben verschiedenen Rebsorten gekeltert, entsteht ein schillernder, facettenreicher, komplexer Wein. Nach frischen, intensiven Fruchtnoten in der Nase machen sich Stachelbeere, Apfel und exotische Noten im Gaumen breit. Aus den Trauben Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir entsteht die Rotwein-Cuvée Tizian. Aus diesen und weiteren Traubensorten keltert Ludwig Ehn einen Rosé. Sekt und Edelbrände runden das Angebot ab.

 www.ehnwein.at

 

 

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