Gault&Millau Deutschland 2022
Mehr als 1000 Empfehlungen quer durch die Republik auf über 800 Seiten: Mit seinem heutigen Erscheinen präsentiert der Gault&Millau 2022 die besten Restaurants Deutschlands, viele weitere ausgezeichnete Adressen für den kulinarisch spannenden Alltag und rund 100 Neuaufnahmen. «Die gastronomische Landschaft in Deutschland blüht und gedeiht, sie entwickelt sich weiter, Vielfalt und Qualität nehmen ungeachtet aller Krisen zu!» so Chefredakteur Christoph Wirtz.
Als Henri Gault und Christian Millau Ende der 1960er-Jahre ihren Restaurantführer erfanden, stand die Freude am Neuen, an der Veränderung im Zentrum. «Fünfzig Jahre später haben auch wir uns zu einer Veränderung entschlossen: Wir verzichten auf die Punktevergabe», erklärt Christoph Wirtz. «Wir sind der Ansicht, dass sich Schulnoten zur Beurteilung von Fragen der Kultur – und dazu gehört die Gastronomie ja zweifellos – nicht wirklich eignen, dass die wissenschaftliche Mesbarkeit, die Eindeutigkeit, die sie signalisieren, in vielerlei Hinsicht problematisch ist. Mit dem System «Toques» - der klassischen Kopfbedeckung der Köche – verfügen wir zudem von jeher über ein bewährtes System der Einordnung, das das breite Spektrum unserer Gastronomie von den weltbesten Restaurants bis zu ausgezeichneten Empfehlungen für den kulinarischen Alltag differenziert abbildet. Herausragende Restaurants innerhalb ihrer Kategorie werden wir zudem künftig farblich kenntlich machen – indem wir sie rot herausheben», so Wirtz. Eine Änderung an welche sich die Leserschaft erst zu gewöhnen hat.
Erstmals ausgezeichnet mit fünf roten Hauben bilden das Restaurant Vendôme in Bergisch Gladbach, Victor’s FINE DINING by Christian Bau in Perl sowie das Waldhotel Sonnora nach Ansicht der Gault&Millau-Tester das Top-Trio der deutschen Spitzengastronomie.
2022 erstmals beim neugegründeten Publisher Henris Edition führt der Gault&Millau als kritischer und unabhängiger Lotse durch die Qualitätsgastronomie in Deutschland und präsentiert neben den besten Restaurants des Landes zugleich einen breiten Querschnitt ausgezeichneter Empfehlungen mit einer Gault&Millau-Haube, die den kulinarischen Alltag verlässlich bereichern: Lieblingsadressen – vom kleinen Bistro bis zum traditionsreichen Landgasthof, von der unkomplizierten Osteria bis zur schnörkellosen DimSumBude.
Koch des Jahres 2022 ist Dylan Watson-Brawn, dessen Restaurant «ernst» in Berlin im fünften Jahr seines Bestehens nach Ansicht der Redaktion zu einer handwerklichen wie konzeptionellen Reife gefunden hat, zu einer konsequent durchdachten Individualität, wie sie nicht nur hierzulande höchst selten ist: «Im Zentrum stehen Mikrosaisonalität, japanische Techniken und Geschmacksbilder, kompromisslose Sorgfalt bei der Produktqualität, eine reduzierte Ästhetik und konstante Dynamik. Dylan Watson-Brawns Küche ist von aquarellartiger Zartheit und zugleich großer Substanz, von wegweisender Eigenständigkeit und technischer Souveränität. Sie besitzt, was in der Spitzenküche nach wie vor eine Rarität ist: eine klare, unverwechselbare Vision.»
Zum Gastronomen des Jahres 2022 ernennt die Redaktion Hermann Bareiss, dessen 1982 – also vor genau vierzig Jahren – eröffnetes Restaurant «Bareiss» im Baiersbronner Mitteltal ein Ort «zur Feier der grossen klassischen Gastronomie auf kontinuierlich höchstem Niveau» sei, wie nur wenige andere.